Mesotherapie

Als wirksam und schonend bei der Behandlung verschiedener akuter und chronischer Erkrankungen erweist sich die aus Frankreich stammende Mesotherapie.

 

Auch für die intensive Revitalisierung und Glättung der Haut wurde diese Methode entdeckt.

 

 

Die Mesotherapie nutzt individuell zusammengestellte Medikamente und Wirkstoffe, die mit feinen, kurzen Nadeln im zu behandelnden Bereich direkt in die Haut injiziert werden.

 

 

Ihre Wirkung basiert auf der gezielten lokalen Anwendung von verschiedenen Wirkstoffen, sowie dem stimulierenden physikalischen Effekt der Nadelung. Die Mikroinjektionen erfolgen lokal gezielt, mit einer flächigen Applikation und auch in bestimmte Akupunktur- und Reaktionspunkte. Dabei entsteht ein Hautdepot mit den Wirkstoffen, die nach und nach abgegeben werden, was einen schnellen und gleichzeitig anhaltenden Effekt gewährleistet. Injiziert wird eine individuell zusammengestellte Kombination verschiedener Arzneien, homöopathischer und pflanzlicher Mittel, die sich gegenseitig verstärken und ergänzen. Im kosmetischen Bereich werden z. B. vermehrt Vitamine und Hyaluronsäuren verwandt. So wird für jeden Patienten eine individuelle, sozusagen maßgeschneiderte Therapie möglich. Aufgrund dieser potenzierten Wirkung und der lokalen Anwendung bleiben die verwendeten Wirkstoffmengen äußerst gering. Die nur wenige Millimeter tiefen Stiche regen die Abwehrkräfte an indem sie die Immunzellen der Haut modulieren. Sie steigern die Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Bindegewebes, das Gewebe wird stimuliert, körpereigene Endorphine und entzündungshemmende Substanzen werden freigesetzt. Die Mikrozirkulation wird angeregt, so dass die Substanzen durch Diffusionsprozesse unmittelbar in den erkrankten Bereich und auch in tiefer liegende Strukturen wie Muskeln und Gewebe gelangen, aber kaum in den Blutkreislauf. Das macht die Mesotherapie besonders schonend, denn die ohnehin geringen Dosen belasten den Organismus nicht unnötig. Bei korrekter Anwendung zeigt die Behandlung nahezu keine Nebenwirkungen oder Komplikationen und ist auch für Kinder und Schwangere geeignet.

 

Herkunft

Die Mesotherapie wurde vom französischen Arzt Michel Pistor (1924 – 2003) erfunden und als Begriff erstmals 1958 erwähnt. Seitdem wurde die Methode durch das wissenschaftliche Netzwerk der einzelnen nationalen Mesotherapie-Gesellschaften weiterentwickelt und perfektioniert. Das Wort Meso (griech.: mittel) nimmt Bezug auf das Mesoderm, das in der dritten Entwicklungswoche des Menschen als mittleres Keimblatt entsteht und aus dem heraus sich u. a. Haut und Bindegewebe entwickeln, jene Bereiche, die Ziel der Mesotherapie sind. Man kann also auch von einer Matrix-Therapie sprechen. D. h., es werden neben der gezielten lokalen auch regulatorische Wirkungen auf das Gesamtsystem erreicht.

 

Behandlung

Die Medikamente und Wirkstoffe werden in die Haut direkt am zu behandelnden Bereich gespritzt. Die dazu verwendeten Nadeln (Kanülen) sind extrem dünn und besitzen einen besonderen Schliff. Beides macht die Injektion nahezu schmerzfrei. Zusätzlich enthalten die meisten "Cocktails" ein leichtes Betäubungsmittel. Die Anwendung erfolgt entweder manuell oder mit einer elektronisch gesteuerten Mesotherapiepistole. Diese erlaubt u. a. eine flächige Behandlung in kurzer Zeit und eine genaue und sparsame Dosierung. Die Anwendungen sind standardisiert und reproduzierbar.

 

Abhängig von der Indikation erfolgt die Behandlung meist mehrfach in einem Abstand von einer Woche bis hin zu mehreren Monaten. Je nach Art und Umfang der Behandlung kann eine einzelne Sitzung zwischen ein paar Minuten und einer halben Stunde dauern. Oft reichen drei bis fünf Behandlungen aus, um einen langfristigen Erfolg zu erzielen, in manchen Fällen (z. B. bei der Behandlung von Haarausfall) können auch bis zu zehn Behandlungen notwendig sein. Durch die Verbesserung der Mikrozirkulation im Gewebe gibt es gute Ergebnisse bei arteriellen und venösen Durchblutungsstörungen, bei Wundheilungsproblemen oder schlechter Narbenbildung, z. B. bei Wucherungen und Schwangerschaftsstreifen.

 

Die Mesotherapie ist somit in der ästhetischen Medizin und in der kurativen Behandlung als schonende und kostengünstige, aber effektive Alternative, z. B. auch zu operativen Verfahren etabliert. Als sanftes, aber sehr wirksames medizinisches Verfahren darf die Mesotherapie auch in diesem Bereich in Deutschland nur von Ärzten und Heilpraktikern angewandt werden.